Seminare
Aufbau der Seminare (Curriculum 2025) sowie der Spezialseminare
Am ITEM unterrichten wir in Abstimmung mit der EST-De und ESTI ab 2025 wieder nach der Zertifizierungsregelung 2019:
- 6 Ausbildungsseminare (EST A1-A6) mit je 16 UE
- 4 Tage Spezialseminare mit jeweils 8 UE zu beliebigen Themen (32 UE)
- 2 Tage Gruppensupervision (je 8 UE)
- Spezialseminare und Gruppensupervision können auch in Halbtages-Einheiten absolviert werden
- 4 Stunden Einzelsupervision
- 2 Doppelstunden Einzelselbsterfahrung
Zum gewünschten Seminarinhalt bitte scrollen
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Spezialseminar: Fehlgeburt
Fehlgeburt – wie wir mit der Ego-State-Therapie den Weg vom Verlust zum Wiederfinden begleiten
Fehlgeburt ist häufig ein einschneidendes und schmerzhaftes Erlebnis für die werdenden Eltern. Oft fehlen Konzepte für die Verarbeitung des Verlusts und Eltern fühlen sich allein gelassen. Die Schwangerschaft ist ein hochkomplexes Geschehen, bei dem nicht nur das Kind im Uterus heranwächst, sondern unterstützt durch hormonelle Prozesse sich in Psyche und Nervensystem der Mutter neue Repräsentanten der wachsenden Beziehung zwischen Mutter und Kind etablieren: ein Mutter-Ego-State und ein Baby-Introjekt.
Im Workshop nutzen wir die Ego-State-Therapie, um diese neuen inneren Anteile kennenzulernen und wieder in Beziehung zu bringen.
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Spezialseminar: Schuldgefühl
Schuldgefühl – die ungeliebte Schwester der Selbsterkenntnis
Eine kleine Hommage an die Schuld
Schuldgefühle sichern uns den Einblick in die gesellschaftlichen Regeln und erlernte Grenzen, Selbsterkenntnis den Einblick in unsere individuellen Bedürfnisse. Beide präzisieren die Pole, zwischen denen wir uns bewegen und zwischen denen wir unsere Entscheidungen zu mehr Zugehörigkeit oder Autonomie treffen. Lebensgeschichtlich wachsen wir aus der überlebensnotwendigen Zugehörigkeit in die Autonomie. Unsere Bedürfnisse an die soziale Gemeinschaft ändern sich damit fundamental. Wir müssen die Beziehung der beiden „Gefühlsschwestern“ ständig nachjustieren.
Schuldgefühle helfen uns essentiell, die Hilflosigkeit in den abhängigen Lebensphasen in ein „Ich-Potential“ zu transformieren. Das Schuldgefühl geht nicht ohne Ich-Bezug. „Ich bin Schuld“ heißt auch „Ich bin“ und ich kann vielleicht mit der Schuld irgendwie umgehen. Mit der Entdeckung dieses „Ich-Potentials“ kann sich eine Zeitperspektive entwickeln, wir können „Zukunfts-Ego-States“ formen, in die wir unser Potential projizieren und mit deren Hilfe wir später Rettung erfahren.
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Spezialseminar: Narzissmus
Grossartigkeit und Bescheidenheit – zwei Seiten den Narzissmus.
Ein hypnotherapeutisches Teilemodel der Ego-State-Therapie.Narzisstische Persönlichkeitsmuster als Folge von emotionalem Missbrauch und Vernachlässigung in der Kindheit – ein hypnosystemisches Teilemodel (Ego-State Therapie)
Narzissmus ist erst mal ein Persönlichkeitsmerkmal, welches durch ausgeprägten Egozentrismus und Selbstbezug zum Ausdruck kommt und sich bei vielen Menschen findet – der narzisstische Stil. Davon zu unterscheiden ist aber die sog. „Narzisstische Persönlichkeitsstörung“ (NPS), einer extremen Ausprägung des Narzissmus, der den Alltag massiv beeinträchtigt. Neben dem sog. offenen, exhibitionistischen, selbstzentrierten und „kalten“ Narzissten (Superman/girl-Typus) gibt es einen zweite Ausprägung des Narzissmus, die häufig übersehen und fehldiagnostiziert wird: der verdeckte, selbstlose, moralischen und „warme“ Narzisst (Mutter-Theresa-Typus) - beiden Typen liegt die gleiche Psychodynamik zu Grunde. Das Seminar vermittelt einen Überblick über die persönlichkeitspsychologischen Theorien zur Entstehung und Differenzierung der Störung und begreift in eine zweiten Schritt das „überheblich grandiose oder ängstlich selbstlose“ (zwei unterscheidebare Formen des Narzissmus) Verhalten eines Menschen im hypnosystemischen Sinne als hochkompetente, wertzuschätzende Lösungsversuche für die dahinter verborgene Selbstwertproblematik im Selbstsystem. Ein innovative, teiletherapeutisches Konzept der Choreographie der Selbstanteile anhand der Ego-State-Theorie wird vorgestellt und ausprobiert. Das Seminar besteht aus Theorievermittlung, Demonstration und Selbsterfahrung.
Literatur: Jochen Peichl (2015). Die narzisstische Wunde heilen. Das Zusammenspiel der inneren Selbstanteile. Stuttgart: Klett-Cotta
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EST A1
EST A1: Einführung in die Ego-State-Therapie.
Basistechniken der Kontaktaufnahme und Arbeit mit inneren ressourcenvollen Anteilen, Herstellen von Sicherheit und Stabilität• EST-Modell und seine Ideen-Geschichte
• Organisation der Ausbildung
• Für Teilearbeit relevante Trauma-therapeutische Grundlagen
• Beziehungsebenen
• Emotionsregulation
• Verschiedene Ansätze von Ressourcenstärkung und ihre Einbettung in das EST-Modell
➢ Üben der Einführung (Psychoedukation)
➢ Selbsthypnose Kommunikationsstile
➢ Kontaktaufnahme mit ressourcenreichen Ego States (Teil 1)
➢ Arbeiten mit ressourcenreichen und konfliktfreien States und Stärken (imaginatives Üben) „innere Stärke“ „innere Helfer“
➢ EinzelstuhlarbeitWeitere Informationen zum Curriculum und zu den weiteren Nachweisen für die Zertifizierung als Ego-State-TherapeutIn finden Sie auf www.est-de.eu
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EST A2
Seminar 2: Die Weisheit der Symptome entdecken.
Aktivierung und therapeutische Arbeit mit symptom-assoziierten Ego-States (16 UE)• SARI-Modell-Phase 1 und 2
• Bindung und bindungsbezogene Interventionen, Nachbeelterung
• Entstehung verletzter Innenteile
• Konflikte zwischen Ego States lösen
• Erweiterung der Ressourcen- und Stabilisierungsarbeit
• Körperressourcen und Nonverbale Ego States
• Therapeutische Allianz, emotionale Resonanz
➢ Altersprogression/Altersregression
➢ Nachträgliches Nähren
➢ Beobachtertechniken
➢ Kontaktaufnahme (Teil 2), dazu auch Stühle-Arbeit
➢ Mapping- Methoden
➢ Inneres Ressourcenteam
➢ Altersregression (Brückentechniken)
➢ Workspace, innerer Beratungsraum
➢ Live Demo, Gruppentrancen, Kleingruppenarbeit
Weitere Informationen zum Curriculum und zu den weiteren Nachweisen für die Zertifizierung als Ego-State-TherapeutIn finden Sie auf www.est-de.eu
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EST A3
Seminar 3: Wende dein Gesicht der Sonne zu, deann fallen die Schatten hinter dich (Afrikanisches Sprichwort)
Arbeit mit verletzten und traumatisierten Ego-States (16 UE)• SARI-Modell Phasen 2 und 3
• Entstehung traumatischer Innenanteile
• täterimitierende Ego States und ihre Dynamik
• Zugang zum Trauma
• Ansätze innerer Lösung
• Traumakonfrontation und Integration
• traumatische Übertragung und Gegenübertragung
➢ Arbeit mit einem traumatisierten Ego-State
➢ systemisches Arbeiten mit der Inneren Gruppe
➢ Traumanarrativ
➢ Split-screen-Technik (Spiegel/Spiegel)
➢ Arbeiten mit dem gesamten BASK System
➢ korrigierende emotionale Erfahrungen
➢ Live Demo, Gruppentrancen, Kleingruppenarbeit
Weitere Informationen zum Curriculum und zu den weiteren Nachweisen für die Zertifizierung als Ego-State-TherapeutIn finden Sie auf www.est-de.eu
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EST A4
Seminar 4: Wie wird mein Feind zum Freund?
Kontaktaufnahme und Arbeit mit destruktiv wirkenden Ego-States (16 UE)• SARI-Modell Phase 3
• Realer Täterkontakt
• Verschiedene Erscheinungsbilder innerer Widersacher
• Entmachtung täternaher Ego States
• Konversion von destruktiv wirkenden Ego States und Neuverbindung mit Ressourcen
• Arbeiten mit Schuld, Scham und Ekel
• Übertragungsgeschehen mit destruktiv wirkenden Ego States
➢ Einzelarbeit mit destruktiv wirkenden Anteilen
➢ korrigierende emotionale Erfahrungen
➢ Tür der Vergebung
➢ Innere Helfer in Verbindung bringen
➢ Dissociative-table technique, Konferenzraum
➢ sicherer Ort für viele
➢ Live Demo, Gruppentrancen, Kleingruppenarbeit
Weitere Informationen zum Curriculum und zu den weiteren Nachweisen für die Zertifizierung als Ego-State-TherapeutIn finden Sie auf www.est-de.eu
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EST A5
Seminar 5: Wieder ganz werden – Beziehungsdynamik und Integration in der Ego-State-Therapie. Vertiefte Arbeit bei Dissoziation, Verhandeln, Verbinden und Kooperieren (16 UE)
• SARI-Modell Phase 3
• Komplextraumatisierung, Diagnostik im Ego State Kontext
• Verschiedene Modelle von Dissoziation
• Notwendige Diagnostik bei Diss. für die Ego State Therapie
• Transformation und Auflösung komplexer traumatischer Erfahrungen
➢ Basistechniken der Kommunikation mit dissoziativen PatientInnen
➢ Hypnose und Dissoziation
➢ Dissoziation als Ressource nutzen
➢ Spezifisches Nutzen dissoziativer Abwehr
➢ korrigierende emotionale Erfahrung
➢ Externalisierungs- und Kreativtechniken
➢ Live Demo, Gruppentrancen, Kleingruppenarbeit
Weitere Informationen zum Curriculum und zu den weiteren Nachweisen für die Zertifizierung als Ego-State-TherapeutIn finden Sie auf www.est-de.eu
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EST A6
Seminar 6: Wie macht man aus allem eine Therapie? Komplexe Behandlungssplanung, Integration und Wachstum ermöglichen (16 UE)
• SARI-Modell Phase 4
• Integration der Erfahrung und posttraumatisches Wachstum
• Indikationsfragen
• Reflexion der eigenen Rolle
• Übertragungsgeschehen in der Teilearbeit
• therapeutisches Selbst, emotionale Resonanz
• Kern-Selbst Vorstellung
• Bedeutung des Glaubens- und Wertesystems
➢ Behandlungsverläufe der TrainerInnen und daraus abgeleitete Fragestellungen
➢ Fallvorstellungen der TN
➢ Zukunftsbezogene Imaginationen
➢ Nutzung spiritueller Vorstellungen
➢ Live Demo, Gruppentrancen, Kleingruppenarbeit
Weitere Informationen zum Curriculum und zu den weiteren Nachweisen für die Zertifizierung als Ego-State-TherapeutIn finden Sie auf EST.DE
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Spezialseminar: Zurück in die Zukunft
„Zurück in die Zukunft“
Ego-State-Therapie auf der Timeline: Wege zur Selbstregulation durch die Integration verschiedener Lebensflussmodelle
Im Science-Fiction Film von 1985 bleibt der Jugendliche Marty in der Vergangenheit stecken und kann nur mit der Hilfe des exzentrischen Dr. Brown zurückfinden.
Wir sind keine exzentrischen Wissenschaftler und haben zum Glück auch keine Zeitmaschine erfunden. Durch die Ego-State-Therapie haben wir jedoch die Möglichkeit, den in der Vergangenheit „gestrandeten“ Ich-Anteilen zu helfen, zurück in den Lebensfluss zu finden. Wir haben auch die Hypnose als elegante Möglichkeit den Ego-States quasi dissoziativ als auch assoziativ zu begegnen und in Trance-Logik durch korrigierende Erfahrungen die Vergangenheit so „zu verändern“, dass die Blockaden im Nervensystem, im Körper und in der Seele aufgelöst werden. Wir lösen damit kein „Zeitparadoxon“ aus, sondern helfen inneren Anteilen, sich neu zu orientieren, sich weiterzuentwickeln, neue Balance, Selbstregulation und Kohärenz zu finden, in „Flow“ zu kommen und sich in der „Ganzheit“ zu integrieren. Nach Peter A. Levine (SE) und Stephen Porges (Polyvagal-Theorie) liegt das Trauma nicht im Ereignis sondern im Nervensystem. Traumatische Erlebnisse können in tiefen subkortikalen Strukturen und in unserem Körper, in den Muskeln, Faszien und Gelenken „stecken bleiben“. Ego-States entstehen als „Überlebensstrategien“ in Verbindung mit Trauma und können über die Zeit in der Struktur des Körpers, in einer „unveränderten Form“ aktiv bleiben und dabei psychologisches Wachstum, sowie die Fähigkeit des Körpers für Embodiment, Wahrnehmung und Orientierung reduzieren oder blockieren.
In diesem Seminar wird erlernt und eingeübt, wie kreativ und wirkungsvoll wir mit den Ego-States auf der Zeitlinie arbeiten können. Wie durch die Anregung von Bewegung und durch die Verwendung von therapeutischer Berührung in ethisch vertretbarer Weise zusätzlich die Stabilität als Ganzes, die zeitliche und räumliche Orientierung, sowie die Integration der Ego-States unterstützt wird.
Es ist ein sehr praktisch orientiertes Spezial-Seminar im Curriculum Ego-State-Therapie. Wir werden in diesem besonderen Verfahren durch Demonstrationen, Selbsterfahrung und Üben, unterschiedliche Aspekte der Theorie aus dem EST-Curriculum bündeln und an praktischen Beispielen anwenden.
Bitte mitbringen: Neugier, Buntstifte, dicke Socken und, wenn möglich, ein paar Seile von unterschiedlicher Länge, Durchmesser oder Farben. Ich stelle einiges zur Verfügung. Für die Übungen in Kleingruppen ist es jedoch von Vorteil, mehr davon zu haben.
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Spezialseminar: Scham
Dr. Silvia Zanotta
Scham, die versteckte Emotion - von Ohnmacht zu Stärke und Triumph mit Ego-State-Therapie und Körperwissen
Scham ist eine überaus schmerzhafte und machtvolle Emotion. Scham ist bei jedem Menschen und in allen Kulturen vorhanden und beeinflusst das Leben, insbesondere die seelische Gestimmtheit entscheidend. Obwohl Scham so zentral ist, ist sie wenig bewusst, wird verborgen oder geheim gehalten. Denn einerseits gibt es nur wenige Forschungen zu Scham, andererseits wird Scham häufig verwechselt mit Angst, Wut oder Ekel, hinter denen sie sich versteckt. Alle Pathologien, die mit Selbstverurteilung oder Selbstabwertung zusammenhängen, haben mit Scham zu tun. Scham ist auch eng verbunden mit Trauma. Deshalb ist es bei der Traumabehandlung essenziell wichtig, die Scham als solche zu erkennen, sie zu beachten, zu entwirren, zu lösen. Dabei muss der Therapeut berücksichtigen, wie verwundbar Menschen mit Scham sind, wie leicht sie (wieder) beschämt werden und wie vorsichtig dieses Thema in der Therapie angegangen werden muss. Tiefe Scham ist gleichbedeutend mit Kollaps und komplettem Energieverlust, begleitet von Gefühlen der Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit.
Neben der Beschäftigung mit Scham aus verschiedenen Perspektiven und einigen theoretischen Erläuterungen wird Silvia Zanotta in diesem praxisnahen Workshop aufzeigen, wie Klienten unter Einbezug des Körpers von der Ohnmacht und Immobilität der Scham sukzessive in eine Alpha-Physiognomie der gesunden Selbstbehauptung gebracht werden können, hin zu Würde, Freude, Triumph. Dabei verbindet sie Ego-State-Therapie mit somatischen Zugängen.
Methoden: Neben dem Vermitteln des theoretischen Hintergrunds werden verschiedene Fallbeispiele vorgestellt. Live-Demonstrationen und Übungen ermöglichen praxisnahes Lernen und vermitteln Kompetenz im Umgang mit Scham.
Ziele: Die Teilnehmer lernen die wichtigsten Schritte in der Arbeit mit Scham kennen und in die eigene Arbeit integrieren
Lit: Zanotta, S. (2018): „Wieder ganz werden. Traumaheilung mit Ego-State-Therapie und Körperwissen.“ Carl-Auer (Heidelberg)
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Spezialseminar: Master Class Advanced
In der Master Class Advanced arbeitet Woltemade Hartman mit einem Klienten in einer längeren und fraktionierten Demonstration die Schritte Anamnese, Sammeln von Ressourcen, Hypothesenbildung, Interventionsplanung, Tranceinduktion, Aktivierung der Ego States und Erarbeitung der korrigierenden Erfahrung durch. Die einzelnen Schritte werden jeweils mit den TeilnehmerInnen erörtert, sodass ein vertiefter Zugang zur Anwendungspraxis der EST entsteht.
So bekommen die Kursteilnehmer*innen einen umfassenden Eindruck der Ego State Therapie und sehen, wie man die einzelnen Elemente des SARIA-Modells immer wieder – nach den Vorgaben des Klienten – in mehreren Schritten bearbeitet.
Die Master Class Advanced richtet sich an Interessentinnen und Interessenten, die in ihrer Ausbildung des Ego State Currikulums fortgeschritten sind oder auch an zertifizierte TherapeutInnen.
Die Seminarsprache ist deutsch.
Akkreditierung mit CME-Punkten durch die Bayerische Landesärztekammer.
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Spezialseminar: Gute Aussicht – Wie der Aufstieg auf der Polyvagal-Leiter gelingt
„Gute Aussicht“ –Wie der Aufstieg auf der Polyvagal-Leiter gelingt
Leider oder Gott sei Dank dominiert uns unser biologisches Erbe im Alltag mehr als uns bewusst ist. „Leider“, weil wir uns dadurch oft in Gefahrensituationen wähnen, wo keine sind. „Gott sei Dank“, weil die effizienten Reaktionen des autonomen Nervensystems seit Millionen Jahren das Überleben sichern. Anhand der Polyvagal-Theorie von Porges erarbeiten wir uns theoretisch ein Grundwissen über die Funktionsweise des autonomen Nervensystems. In der praxisnahen Anwendung dieses Grundwissens betrachten wir die Förderung des „ventralvagalen Systems“ bzw. des „sozialen Vagus“. Hier ist nicht nur der interpersonelle Austausch wichtig, auch kulturbasierte intrapersonelle Techniken leisten erstaunliche Hilfe.
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Spezialseminar: Wieder ganz werden – Traumaheilung mit Ego-State-Therapie und Körperwissen
Wieder ganz werden – Traumaheilung mit Ego-State-Therapie und Körperwissen
Anstatt über ein Problem oder Symptom zu reden, wird in der Ego-State-Therapie direkt mit den damit zusammenhängenden Persönlichkeitsanteilen kommuniziert, was nachhaltige Veränderungen ermöglicht und wodurch gerade traumatisierte States durch korrigierende Erfahrungen integriert werden können.
Kombiniert man die Ego-State-Therapie vor dem Hintergrund der aus der Polyvagaltheorie von Stephen Porges bekannten neurophysiologischen Prozesse mit somatischen Zugängen (Somatic Experiencing®, Energetische Psychologie), werden auch korrigierende Erfahrungen auf Körperebene ermöglicht, was oft die Traumaheilung abrundet, die Persönlichkeit „wieder ganz werden lässt“.In diesem praxis- und übungsorientierten Tagesseminar wird der Fokus auf Anwendungsmöglichkeiten der Ego-State Therapie mit Trauma-Betroffenen gerichtet. Die Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen ist – kombiniert mit somatischen Strategien zur Regulierung des Nervensystems – sehr wirkungsvoll, nicht nur zur Linderung von Symptomen, sondern auch zur Stärkung der ganzen Persönlichkeit, und dies oft überraschend schnell und vollständig.
Inhalte:
Ego-State-Theorie: ein kurzer Überblick
Selbstwert- und Ressourcenstärkung
Methoden der Selbstregulation und der Ko-Regulation in der therapeutischen Beziehung
Verschiedene Zugangsmöglichkeiten zu Ego-States
Hypnosomatische Ego-State-Therapie bei diversen Symptomen wie Angst- und Panikzuständen, Traumafolgestress, Aggression, somatischen Beschwerden, Zwang, etc.
Methoden:
Anhand von Fallbeispielen, Demo und Übungen wird gezeigt, wie Spannungen auf Körperebene gelöst, Konflikte zwischen Persönlichkeitsanteilen bewältigt und das psychische und physische Gleichgewicht wieder hergestellt werden können.
Ziele:
Die Teilnehmer sollen verschiedene Möglichkeiten und Techniken der Ego-State-Therapie, der Ko-Regulation und Selbstregulation sowie somatische Zugänge kennen lernen, üben und in der Praxis anwenden können.
Dozentin: Silvia Zanotta
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Spezialseminare: Ein psychosomatischer Ansatz 1-4 (vormals Heilsame Körperarbeit)
In den Workshops Psychosomatischer Ansatz 1 - 3 werden u. a. folgende Themen behandelt:
- Ego-State-Therapie und Körperarbeit: eine wirkungsvolle Kombination in Richtung auf ein Interventionsmodell
- Kernkonzepte in somatischen Ansätzen für die Trauma-Heilung mit Ego-State-Therapie
- Somatische Reaktionen auf Traumata und die Bildung von Symptom-assoziierten und traumatisierten Ego-States
- Traumatischer Stress und Dysregulation des autonomen Nervensystems
- Die polyvagale Theorie von Stephen Porges und deren Relevanz für die Ego-State-Therapie
- Der Umgang mit traumatischer Aktivierung mittels mehrerer erdender Übungen und einschließlich zirkulärer Atemübungen
- Prinzipien der Körperarbeit und Selbststeuerungsmethoden
- Konfliktfreie somatische Vorstellungen
- Ego-States, die mit somatischen Reaktionen assoziiert sind: wie man sie identifiziert und damit arbeitet
Der Workshop weist ein Vorlesungs-Demonstrations-Übung-Format auf, in dem die Teilnehmer praktische Techniken für ihre Arbeit mit traumatisierten Klienten erlernen.
Inhalte:
Ein Trauma verursacht ein inneres Chaos, wenn ein verheerendes Erlebnis über die Zeit hinweg eingefroren bleibt. Das verhindert psychisches Wachstum und Entfaltung. Wir werden dann von unserem Selbst, von anderen, von der Natur und unserem geistigen Wesen getrennt. Wenn uns Bedrohung und Verzweiflung überwältigen, dann erstarren wir in Angst und unsere instinktiven Überlebensenergien sind „hochgefahren, aber ohne Richtung“. Obwohl der Mensch - ebenso wie die Tiere - zur Trauma-Bewältigung über Regulationssysteme verfügt, sind diese Systeme oft durch neo-kortikale Hemmung lahm gelegt. Beim Menschen führt diese Beschränkung zur Ausbildung einer Systemkonstellation, welche die Dissoziation als Abwehrmechanismus einschließt, außerdem Schmerz, Muster der inneren Versteifung und des Zusammenbruchs (bracing and collapse), kognitive Fehlfunktionen, Angstreaktionen und ein umfassendes Gefühl des Ausgeliefertseins gegenüber den Intrusionen.
Die Tatsache ist bekannt, dass einige Ego-States (Teile des Selbst) angesichts des Traumas „abgespalten“ werden, um dem Individuum beim Überleben und der Bewältigung zu „helfen“. Allerdings bleiben diese Ego-States dann auf intrapsychischem Niveau Symptomträger. Die Ego-State-Therapie befasst sich mit solchen Symptomen, in dem sie auf einzigartige Weise einen Zugang zu diesen Anteilen schafft sowie physiologische und psychologische Handlungsmuster wiederherstellt.
In diesem Workshop liegt der Fokus darauf, mit welchen Methoden und Techniken es gelingen kann, diese hochaktivierten Überlebensenergien zur Entladung und Vervollständigung zu bringen. Auf diese Weise wird Prävention und Auflösung von Trauma Symptomen ermöglicht. Eine besondere Betonung liegt darauf, wie korrektive Erfahrung erreicht werden kann, wie ein Gleichgewicht wiedergefunden werden kann, außerdem Selbstregulation, Ganzheit, Kohärenz und ein Flow-Erleben.Im Spezialseminar Psychosomatischer Ansatz 4 stellt Dr. Hartman die Ego-State-Arbeit mit der Eye-Movement-Integration-Methode EMI vor. Es geht speziell um die Anwendung einer Arbeitstechnik mit Augen.
Die Seminare werden in deutscher Sprache durchgeführt.
Akkreditierung durch die Bayerische Landesärztekammer. -
Spezialseminar: Verbinde die Punkte, um das Ganze zu sehen
Verbinde die Punkte, um das Ganze zu sehen. Die Verwendung von Creative Art Work in der Ego State Therapie – auch für Kinder- und Jugendtherapie
Elzette Fritz und Joy Nel zeigen sehr anschaulich, wie man mit einfachen Mitteln den künstlerisch-kreativen Ausdruck des Klienten fördern kann und so mit Spaß und Freude unbewussten Zugang zu Ego States bekommt und mit ihnen arbeitet. Die Creative Art Work (Ausdruckskunst) bietet einen Rahmen, in dem auf spielerische Weise u. a. Wahrnehmung, Bewegung, Imagination und Kognition angesprochen werden und bereits in der Ausführung der Creative Art Work als „Projekt-Team“ für eine Lösung zusammenarbeiten. Diese grundlegenden Prozesse werden mit fundiertem, theoretischem Hintergrund für die Ego State Therapie genutzt.
Das Seminar eignet sich für Auszubildende in Ego State Therapie, Inhalte können mit Erwachsenen und besonders gut mit Kindern angewandt werden.
ONLINE – Englisch mit Übersetzung
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Spezialseminar: Die innere Selbstfamilie als System – Teil 1 - 3
Dr. Jochen Peichl
„Die innere Selbstfamilie als System“ – Strukturelle Ansätze zur Arbeit mit inneren Selbstanteilen in der Traumatherapie: Eine mögliche Variante der Ego-State-Therapie
Teil 1: EinführungDie Ego-State-Therapie, so schreiben John und Helen Watkins in Ihrem Lehrbuch ist eine Therapiemethode, die sich gut mit anderen Ansätzen der Einzel-, Gruppen- und Familientherapie verbinden lässt. So gibt es neben dem „klassischen Model“ der Ego-State-Therapie der Watkins in den letzten Jahren immer wieder den Versuch, die EST um strukturelle und systemische Ansätze zu erweitern.
Zu nennen ist hier an erster Stelle die „Innere Familien-System Therapie (IFS) von Richard Schwartz, aber auch die hypno-systemischen Ansätze von Gunther Schmidt mit dem „Seiten-Modell“ usw. Ein wesentlicher Unterschied dieser Autoren ist die Definition, was ein Ego-State eigentlich ist (eine Identität mit Eigenschaften oder eine kog. Konstruktion) und welcher Grad von „Verdinglichung“ und „Personifikation“ für die Therapie zielführend ist. In diesem Kurz-Workshop will ich das Teiledenken dieser Ansätze vorstellen, seine Möglichkeiten und Vorzüge in der Traumatherapie darstellen und meine Ideen und Weiterentwicklungen in Richtung einer hypno-systemischen Teiletherapie benennen.Literatur: Peichl, Jochen (2018). Einführung in die hypno-systemische Teiletherapie. Carl Auer Verlag Heidelberg
„Die innere Selbstfamilie als System“ – Strukturelle Ansätze zur Arbeit mit inneren Selbstanteilen in der Traumatherapie: Eine mögliche Variante der Ego-State-Therapie
Teil 2: Die inneren Kind-Anteile„Die zentrale Herausforderung der Inneren-Kind-Arbeit besteht darin, die für die Symptomatik der Klientin wichtigen Systemeinheiten der zusammenhängenden Kind-Ego-States und der dazugehörigen internalisierten Ego-States herauszuarbeiten ...“ Erinnern Sie sich?
Diesmal mal schauen wir uns die Kind-Ego-States, der eine Pol der verinnerlichten Beziehung an. Ich hatte mit Kachler (2020) vorgeschlagen
- normale-ressourcenreiche ESTs
- bindungsgestörte Kind-ESTs
- neurotisierte Kind-ESTs und
- traumatisierten Kind-ESTs
aus praktischer Sicht zu unterschieden. So eine Einteilung kann für die Praxis sehr hilfreich sein und die therapeutische Arbeit erleichtern. Nachdem ich die Unterschiede in der Entstehung und Ausgestaltung der ESTs in jeder Gruppe genauer erläutert habe, werde ich die therapeutische Arbeit mittels Ego State Therapie für diese verschieden Kind-ESTs auf praktischer Ebene mehr konkretisieren und die Unterschiede in den verschieden Organisationssystemen herausarbeiten.
„Die innere Selbstfamilie als System“ – Strukturelle Ansätze zur Arbeit mit inneren Selbstanteilen in der Traumatherapie: Eine mögliche Variante der Ego-State-Therapie
Teil 3: Die Arbeit mit Introjekten„Die zentrale Herausforderung der Inneren-Kind-Arbeit besteht darin, die für die Symptomatik der Klientin wichtigen Systemeinheiten der zusammenhängenden Kind-Ego-States und der dazugehörigen internalisierten Ego-States herauszuarbeiten …“ Erinnern Sie sich an das Zitat? Nachdem wir uns im Teil 1 mit den verschiedenen „Kind-Ego-States“ beschäftigt haben, widme ich mich heute dem anderen Pol der verinnerlichten Beziehung – den Introjekt-Ego-States. Normalerweisen bilden sich die Werte, Normen und Problemlösestrategien der wichtigsten Bezugspersonen unseres Leben nach innen ab (Introjektion oder Verinnerlichung) und wenn wir uns damit identifizieren werden diese zu unserem Über-Ich oder Gewissen. Diese können freundlich und hilfreich ausfallen, oder wie bei den Inneren Kritikern eher kritisierend oder gar entwertend. Im Moment einer Trauma-Erfahrungen werden die den Handlungen des Täters zugrunde liegenden grenzüberschreitenden und zutiefst verachtenden Normen (Michaele Huber: „Wie der Täter tickt“) über die Spiegelneurone im Opfer verinnerlicht und bilden, das, was wir „Täterintrojekte“ (PA) oder „Täterimitierende Selbstanteile“ (TSDP) nennen. Waren wir in der EST bisher von der Idee der „guten Absicht dieser Introjekt-Ego-States“ ausgegangen, so soll ein neuer Blick darauf klären, inwieweit dieses hypno-systemische Symptomverständnis bei schweren Grenzüberschreitungen noch zu halten ist.
Literatur: Peichl, Jochen (2018). Innere Kritiker, Verfolger und Zerstörer: Ein Praxishandbuch für die Arbeit mit Täterintrojekten. Stuttgart: Klett-Cotta (Leben lernen).
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Spezialseminar: Trauer als Ressource in der Psychotherapie: Umgang mit Trauer und Verlust individuell und in kollektiven Krisen
Wenn die Welt weint ...
Du wirst immer in meinem Herzen sein ...Traditionelle Interventionsstrategien, die Klienten helfen sollen traumatische Trauer-Reaktionen zu überwinden, haben in der Vergangenheit keine erfolgreichen Behandlungsergebnisse erzielt. Häufig sind Affekt-Dysregulation und andere zentrale Symptome einer akuten Stressstörung und PTBS das Ergebnis dissoziativer Reaktionen, die bei der Verarbeitung des traumatischen Verlusts entstehen.
Dieser Workshop legt seinen Fokus darauf, wie Trauer als Ressource definiert und Ich-stärkend verwendet werden kann, um die zuvor erwähnten Symptome zu überwinden. Hypnotherapie, Ego-State-Therapie, Somatic Experiencing und andere körperorientierte Therapien haben sich als erfolgreiche Methoden erwiesen, um Abkapselung und negative Emotionen so zu verändern, dass Verstorbene als eine innere Ressource für die Zukunft integriert werden können. In diesem Seminar wird Woltemade Hartman seine neue, auch emotional stärkende Pendulationstechnik bei Trauererfahrungen vorstellen.
Aus aktuellem Anlass wurde das Seminar erweitert. Aktuelle Krisen wie der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die anhaltenden langen Jahre der Coronapandemie beeinflussen uns persönlich und als Kollektiv. Sie verursachen neben Trauer und Verlust oft Fassungslosigkeit, Entsetzen, Wut. Häufig werden Affektdysregulationen und andere zentrale Symptome einer akuten Stressstörung und PTBS als Ergebnis dissoziativer Reaktionen auf die Belastungen durch kollektive Krisen sichtbar. Wir suchen nach den Ressourcen, die sich hinter diesen Gefühlen und Symptomen verbergen oder aus ihnen wachsen. Wir erarbeiten Wege, wie wir diese Ressourcen nutzen können, um wieder handlungsfähig werden und bei aller Bedrängnis Freiheit empfinden und Sinn finden können. Der Workshop wird neben der Vermittlung von Theorie auch Live-Demonstrationen beinhalten. Die Teilnehmenden werden in Kleingruppen üben und so für den Praxisalltag praktikable Techniken erlernen können.
Das Seminar wird in deutscher Sprache durchgeführt.Akkreditierung mit CME-Fortbildungspunkten durch die Bayerische Landesärztekammer
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Spezialseminar: Der kleine Narzisst in uns
Der kleine Narzisst in uns – Problem oder Lösung? Ein hypnosystemisches Teilemodel
Referent: Dr. Jochen PeichlMünchen
Narzissmus ist erst mal ein Persönlichkeitsmerkmal, welches durch ausgeprägten Egozentrismus und Selbstbezug zum Ausdruck kommt und sich bei vielen Menschen findet – der narzisstische Stil. Davon zu unterscheiden ist aber die sog. „Narzisstische Persönlichkeitsstörung“ (NPS), einer extremen Ausprägung des Narzissmus, der den Alltag massiv beeinträchtigt. Neben dem sog. offenen, exhibitionistischen, selbstzentrierten und „kalten“ Narzissten (Superman/girl-Typus) gibt es einen zweite Ausprägung des Narzissmus, die häufig übersehen und fehldiagnostiziert wird: der verdeckte, selbstlose, moralischen und „warme“ Narzisst (Mutter-Theresa-Typus) - beiden Typen liegt die gleiche Psychodynamik zu Grunde. Und wie ist das bei uns selbst, mit dem „kleinen Narzissten“ in uns? Das Seminar vermittelt kurz einen Überblick über die hypnotherapeutische Theorien zur Entstehung und Differenzierung der Störung und begreift in eine zweiten Schritt das „überheblich grandiose oder ängstlich selbstlose“ (zwei unterscheidebare Formen des Narzissmus) Verhalten eines Menschen als hochkompetente, wertzuschätzende Lösungsversuche für die dahinter verborgene Selbstwertproblematik im Selbstsystem. Ein innovative, teiletherapeutisches Konzept der Choreographie der Selbstanteile wird vorgestellt (Ego-State-Therapie) und Schlussfolgerungen für die „Eigen“-Therapie der „Störung“ gezogen. Das Seminar besteht aus Theorievermittlung, Demonstration und Selbsterfahrung.
Literatur:
Jochen Peichl (2015). Die narzisstische Wunde heilen. Das Zusammenspiel der inneren Selbstanteile. Stuttgart: Klett-Cotta
Jochen Peichl (2016). Warum es auch gut ist, Narzisst zu sein. Kösel Verlag -
Spezialseminar: Stufen der Integration als Leitfaden in der Ego State Therapie
Die 8 Stufen der Integration (adaptiert nach dem Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung von Erik Erikson) sind ein sehr hilfreiches Instrument, sich in den verschiedenen Phasen der Ego State Therapie über Stand und Fortschritt der Arbeit zu orientieren und die weiteren Interventionsschritte zu planen. Häufig entsteht im Praxisalltag das Problem, dass aus Zeitgründen Ego State Arbeit fraktioniert werden muss und in der nächsten Therapiesitzung der Einstieg in die weitere Arbeit erschwert ist. Hier lässt sich mit dem Stufenmodell gut eine Brücke zur letzten Stunde herstellen und kommunizieren. Ziel des Workshops ist, die 8 Stufen gut abrufbar zu erlernen und in den verschiedenen Phasen nach dem SARI-Modell anzuwenden. Schwerpunkte in den praktischen Übungen liegen auf der Anwendung sowohl in der verbalen Trancearbeit als auch in der Körperarbeit mit verschiedenen Egostates.
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Spezialseminar: TIMES – Transparent Imaginary Mapping of Ego States
Kreative Interventionen in der Ego-State-Therapie mit der TIMES-Methode
Kreativität als Ressource in der Ego-State-Therapie
Nur allein über das Reden erreichen wir innere Anteile oft nur schwer. Kreativität jedoch ermöglicht über das Gestalten dem Seelenzustand Ausdruck zu verleihen, sich aus der Isolation zu lösen, seine Identität zu finden und zu formen. Bilder wirken direkt und mächtig, sie vermitteln atmosphärisch verdichtete Energie. Ressourcenreiche Bilder sind Anker zur Stabilisierung und eine Zuflucht. Bilder sind Schutz, so kann ein unerträgliches Erleben aus sich „ausgelagert“ werden und schafft Distanz. Bilder sind Stellvertreter, das Bild bleibt anwesend, während ich mich gleichzeitig weiter entwickeln kann. Somit ist das Bild auch Zeugnis von psychischer Entwicklung.Alle Interventionen sind auf die Ego-State-Therapie und das Phasenmodell SARlA ausgerichtet. Ressourcen stärken, Zugang zu Ego-States finden, korrigierende Erfahrungen mit kreativen Interventionen ermöglichen und bei der Integration helfen.
Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung der TIMES-Methode, die in der Ego-State-Therapie von Dipl.-Psych. Silke Großbach für die Bearbeitung von Traumata und Konflikten entwickelt wurde. TIMES bedeutet: Transparent Imaginary Mapping of Ego States.
Durch das Gestalten / Malen auf Transparentpapier wird die Trance und der Zugang zum impliziten Gedächtnis erleichtert. Ego·States werden auf dem Papier in ihrer Vielfalt sichtbar und gewürdigt. TIMES ermöglicht einen Blick in die Innenwelt, in die Psychodynamik: Wer taucht als erstes auf, wer zuletzt, wer ist dissoziiert, wer ist Ressource, wer ist Schutz, wer hat welche Funktion? TIMES ist ressourcenorientiert, ich-stärkend, ermöglicht korrigierende Erfahrungen und fördert die intrapsychische Integration von traumatischen Inhalten, die abgespalten wurden. In diesem Seminar werden die Teilnehmer mit dem sehr schnell erlernbaren Protokoll der TIMES-Methode vertraut gemacht und in Demonstrationen werden die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten unmittelbar erfassbar.
Ziel des Seminars ist es dazu anzuregen kreative kunsttherapeutische Methoden in der psychotherapeutischen Praxis einzusetzen und in die Teile-Arbeit zu integrieren. Alle vermittelten Methoden sind so konzipiert, dass nur wenige Materialien notwendig sind, so dass es kein Malatelier braucht.Kreativität als Ressource braucht keine künstlerischen Fähigkeiten.
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Spezialseminar: Maligne Ego-States, Täterintrojekte – unterschiedliche Modell in der Traumatherapie
Maligne Ego-States, Täterintrojekte, Täterintrusionen, EP-control und Co. – unterschiedliche Modell in der Traumatherapie: welche Theorie und Anwendung in der Praxis passt zu mir?
Jochen Peichl
War unter hypnotherapeutisch denkenden Kollegen*innen in den letzten Jahren das große Thema „destruktive Innenteile“ in der Traumatherapie noch überschaubar, beginnt sich in letzter Zeit etwas zu bewegen und verschieden Optionen werden deutlich. Die erste Bruchstelle ist: Steckt hinter der destruktiven Botschaft eine „gute Absicht“ oder eher doch nicht? Die zweite Bruchstelle: Welche Funktion hat der Persönlichkeitsanteil im inneren dissoziativen System? Und drittens: Was für ein Dissoziationskonzept lege ich dem zu Grunde?
Ich möchte Ihnen in dem Workshop folgende Modelle in Theorie und Praxis genau vorstellen: a) Das klassische Modell der Ego-State-Therapie nach Watkins, b) Die Unterscheidung „Täterintrojekt, Täterimplantat und Täterprogramm (mindcontrol)“ bei Ralf Vogt (Leipzig), c) Die Überlegungen von Roland Kachler, aufbauend auf dem IRRT von Schmucker mit seiner Anweisung zur Täterkonfrontation und Verurteilung, d) Die Weiterentwicklung des EST-Modells durch Kai Fritsche in der Inneren Reise und e) Die Funktion des EP-Control bei Ellert Nijenhuis et al. bis 2016 in der Strukturellen Dissoziationstheorie und f) ab 2016 in der „Enaktiven Psychotherapie“ von Nijenhuis.
Die Arbeit mit diesem Phänomen gehört zu den schwierigsten und mühsamsten in der Traumatherapie und enthält viel Stolperfallen, Verwicklungen und Frust. Die Unterschiede zwischen den Denkmodellen sind zum Teil bedeutend und haben Auswirkung auf mein Tun, Denken und Fühlen. Durch praktische Übungen und Livedemonstrationen will ich die Theorievermittlung auflockern. Einige Fallschilderungen durch die Teilnehmer zu dem Thema sind willkommen. Grundkenntnisse der Konzepte der Traumatherapie sind wünschenswert, ebenso Beschäftigung mit dem Teilemodel.
Literaturempfehlung: Jochen Peichl: Innere Kritiker, Verfolger und Zerstörer. Ein Praxishandbuch für die Arbeit mit Täterintrojekten. Klett Cotta 2013
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Spezialseminar: Die Überlebensreaktionen „Flucht, Kampf, Unterwerfung, Einfrieren, Bindungsschrei“
Die Überlebensreaktionen „Flucht, Kampf, Unterwerfung, Einfrieren, Bindungsschrei“ – die Entstehung und Funktion innerer Selbstanteile nach Trauma und ihre Therapie
Ein Top-down-Modell der Teiletherapie nach Janina Fisher
Jochen Peichl
Ausgehend vom Model der „Strukturellen Dissoziation“ (Ellert Nijenhuis et al.) postuliert Fisher eine Aufspaltung der Persönlichkeit nach Trauma entlang der Sollbruchstellen der Handlungs- oder Affektsysteme in einen „Alltagsbewältigungsanteil“ (linkshirnig) und in mehrere „traumatisierte Persönlichkeitsanteile“ (rechtshirnig). Letztere entstehen aus den unterscheidbaren Abwehrreaktionen der Defensivkaskade („Tierabwehr“): Flucht-Kampf-Unterwerfung-Einfrieren-Bindungsschrei. Diese Sub-Persönlichkeiten nennt Fisher „parts“ - werden traumabezogene Anteile getriggert, reagieren sie mit den für sie charakteristischen Verhaltensweisen, die die oben genannten unterschiedliche Defensivreaktionen spiegeln. So entwickelt der Erstarrungsanteil vielleicht eine Agoraphobie, der Unterwerfungsanteil ist beschämend und depressiv-hoffnungslos, der Kampfanteil gereizt, misstrauisch und abwehrend usw. Nach der Erarbeitung der Theorie der Entstehung der Sub-Persönlichkeiten, zeige ich in dem Top-down-Model nach Janina Fisher, wie man in der Traumatherapie vom Alltags-Selbst ausgehend in mehreren Schritten beginnen kann, top-down mit den „parts“ zu arbeiten.
Literatur: Fisher, J. (2019): Die Arbeit mit Selbstanteilen in der Traumatherapie. Paderborn: Junfermann Verlag
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Anwendung der Titrierungstechnik bei Trauma
Anwendung der Titrierungstechnik bei Trauma
WER HAT ANGST VOR DEM HORRORFILM?
WENN ER ABER KOMMT
DANN LAUFEN WIR DAVON!!!
Als Kinder haben wir im Spiel gelernt haben, Anspannung lustvoll zu regulieren.
Als Therapeut*innen nutzen wir die Titrierungstechnik, um unseren Patienten an der Grenze von Belastung und Überflutung zu helfen, ihre Hilflosigkeit zu überwinden und die Fähigkeit zu Regulation und Kontrolle wieder zu entdecken.
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Gruppensupervision
Supervisorin Dr. Ursula Helle
Modalitäten:
Alle 2 Monate jeweils Freitag 15:00 - 18:00 Uhr (4UE), siehe unter >"Termine"
Ort:
ITEM/Psychotherapeutische Praxis
Pötschnerstr. 11
80634 München
Mindestteilnehmer:
4
Kosten:
90,00 EUR
Akkreditierung durch die Bayerische Landesärztekammer
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Übungs- und Vertiefungstag
Am Übungs- und Vertiefungstag sollt Ihr Gelegenheit haben, die Inhalte aus den Seminaren A1 bis A4 zu vertiefen, Fragen aus eurer praktischen Erfahrung anzusprechen und ggf. nochmals in der Zweiergruppe einzuüben. Eure aktive Mitarbeit ist hier im Vordergrund.
EIN Vertiefungstag (8 UE) wird in der Ausbildung bzw. Zertifizierung auf die Gruppensupervision (nötig insgesamt 16 UE) angerechnet.
Es wird Vertiefungstage zu speziellen Seminarthemen geben, also auch zu traumassoziierten und destruktiv wirkenden Ego States.
Seminarleitung: Dr. Ursula Helle